Flora & Fauna / Suriname

Surinames Tierwelt

"Das Leben im größten Regenwald der Erde"
03. Oktober 2023

Südamerika

Suriname

Naturparadies Suriname?!

Wer wissen möchte, welche Tiere es in Suriname gibt, wird eine extrem lange Liste vorgesetzt bekommen. Dieses Land im Norden Südamerikas, etwa halb so groß wie die BRD, ist immer noch zu 80 % von Regenwald bedeckt. Im Vergleich muss man auch immer betrachten, was für ein Wald vorhanden ist. In Deutschland haben wir auch 30 % Waldanteil, aber 98% davon ist Wirtschaftswald. In Suriname oder in unserem zweiten Heimatland Costa Rica sind es größtenteils eben Urwaldflächen.

 

Auf dieser langen Liste der Tiere, die es in Suriname gibt, findet man unter anderem 192 Säugetiere, 720 Vögel, 175 Reptilien, 102 Amphibien und 370 Süßwasserfische. Die Anzahl der Insektenarten oder Spinnentiere wird dann noch viel länger und unübersichtlicher.

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Amazonasfischer 

 

14 % der Landesfläche stehen unter Schutz. Das ist noch steigerungsfähig. Aber es gibt auch viele Bodenschätze und Rohstoffe wie Bauxit, Gold und Holz im Land, und da möchte man sich nichts "verbauen". Die Landwirtschaft hat sich nach vielen Versuchen in den letzten Jahrhunderten als relativ ertragsarm und problematisch herausgestellt. Das Klima, die hohen Niederschläge und die damit verbundenen armen Böden lassen nur mit Hilfe von massivem Düngereinsatz und Pflanzenschutzmitteln (Pestizide) gewisse Kulturen zu. Ein ernstzunehmender Export von Produkten findet somit nicht statt. Die Reis- und Bananenmengen, die das Land verlassen, sind recht übersichtlich. Die Fischerei spielt in Punkto Export keine Rolle, jedoch sind die Fischgründe Surinames interessant für chinesische Trawler.

 

Es bleibt als Einnahmequelle eben der Tourismus. Gerade aus dem "Stammland" Niederlande kommt eine große Menge "Normalurlauber". Exotik, Party und ein wenig Tropenromantik sind die Antriebe dieser Reisenden. Für das Thema Strand und Blauwasser ist dann Curaçao zuständig, es gibt gute Flugverbindungen. Entsprechend ist in Suriname das touristische Angebot aufgestellt. Aber es gibt auch spezialisierte Lodges für Naturfreunde und Ornithologen. Und an diesem Punkt komme ich zum eigentlichen Thema: Die Tiere in Suriname. Denn was nützen die 80% Regenwald, wenn ich zuerst eine Expedition organisieren muss? Was der Beobachter braucht, ist eine gewisse Infrastruktur. Und das bieten so einige Lodges und Hotels. Suriname bietet damit eine weitere, aber andere Möglichkeit, die Fauna Lateinamerikas zu erleben. Anders als Costa Rica, anders als das Pantanal, anders als Panama. Die Lodges sind nicht so professionell wie vielleicht die besten Herbergen am Amazonas in Ecuador, nicht so touristisch wie der Corcovado oder Manuel Antonio in Costa Rica, bieten aber dafür mehr Individualität und Authentizität.

Haupttransportmittel Kanu 

 

Sehen Sie die lange Liste an Tieren in Suriname, dann schnalzen Sie mit der Zunge. Rechnen Sie aber bei der Dichte des Waldes, bei der geringen Erschließung vieler Landesteile damit, die begehrten größeren Säuger wie Jaguar, Puma, Ozelot, Tapir, diverse Pekari-Arten oder Hirscharten, Großer Ameisenbär oder Riesenotter nur sporadisch oder an ganz speziellen Orten sehen zu können. Es ist somit nicht so wie im Pantanal, welches ja Afrikavergleichen standhalten kann.

  

Wer allerdings an speziellen Orten, die wir Ihnen gerne auf Anfrage nennen, Zeit und Geduld investiert, kann auf eben diese Tiersichtungen hoffen. Das gilt auch für die große Zahl an Reptilien und Amphibien. Noch besser sind die Möglichkeiten für Birdwatcher. Denn die Vogelbeobachtung steht auch bei den Niederländern hoch im Kurs. Es gibt Hotels, die vor Ort gute Trails zur Beobachtung bieten, eine moderate Anfütterung mit Früchten betreiben und das Fachpersonal für eine geführte Tour bereithalten. Dazu muss man nicht unbedingt bis tief in den Regenwald per Buschflieger reisen; auch die unmittelbare Umgebung von Paramaribo (kurz: Parbo) bietet sehr viel. Erfahrene Vogelbeobachter wissen ohnehin: Im halboffenen Gelände an den Randgebieten des Urwalds oder am Rande strukturreichen Kulturlands hat man die meisten Sichtungen und erzielt die meisten "Punkte". Wer allerdings auf der Jagd nach Ameisenvögeln ist, wird hier nicht fündig.

Buschflieger zu den Lodges im Regenwald 

  

Denn der Regenwald ist eben dicht, zum Leidwesen der Fotografen auch schlecht beleuchtet und unübersichtlich. Artenreich auf alle Fälle, aber individuenarm. Schlaue Köpfe haben bereits geschrieben, es sei einfacher, an einem Tag 10 verschiedene Arten zu entdecken als 10 Individuen derselben Art.

Wildlife in Suriname

Nachfolgend nun eine Übersicht, welche Tiere Sie in Suriname erwarten können: 

 

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Ozelot  

  • Katzen:
     Jaguar, Puma, Jaguarundi, Ozelot, Nördliche Tigerkatze und Langschwanzkatze sind in guten Beständen vorhanden. Aber sie sind nicht planbar zu beobachten, mit Ausnahme vielleicht des Ozelots.
     
  • Kleinbären:
     Wickelbär, Nasenbär und Waschbär sind teilweise Kulturfolger und kommen in Lodges, Dörfern und Kulturland vor.
     
  • Marder:
    Hier ist insbesondere die Tayra gelegentlich zu beobachten. Häufiger, gerade auf Bootstouren, sieht man jedoch die Tropischen Fischotter und die berühmten Riesenotter.
     
  • Hundeartige:
    Buschhunde sind sehr selten zu sehen. Mähnenwölfe oder Kojoten gibt es wohl im Land nicht, aber bei der Unerschlossenheit des Hinterlandes bleibt immer ein Fragezeichen.
     
  • Kommen wir zu den Primaten:
    Der Gewöhnliche Totenkopfaffe ist sogar in Parbo gut zu sehen, ebenso der Haubenkapuzineraffe. Weniger häufig zu sehen ist der Braune Kapuzineraffe, weil er die Abgeschiedenheit mag. Ebenso der Rothandtamarin, die kleinste Affenart Surinames, ist seltener zu beobachten. In Urwaldlodges hat man gute Chancen auf den nachtaktiven Weißkopfsaki oder auch den Bartsaki. Entlang von Flüssen, auch in der Nähe von Landwirtschaftsflächen und Siedlungen, hört und sieht man oft die Roten Brüllaffen. Dasselbe gilt für die flinken Rotgesichtsklammeraffen.
     
    Weißgesichtssaki 
  • Huftiere:
    Tapire sind tag- und nachtaktiv, haben aber ein großes Aktionsgebiet. In einigen Lodges hat man gute Chancen auf Sichtungen. Sporadisch, aber dann zumeist in größeren Gruppen, sieht man Weißbartpekaris und Halsbandpekaris. Ebendasselbe gilt für Spießhirsch, Weißwedelhirsch und Graumazama.
     
  • Nager:
    Spektakulär sind die Wasserschweine oder Capybaras. Sie sind gut planbar an diversen Orten zu sehen, meist in Gruppen. Das Paca ist nachtaktiv und daher recht selten zu beobachten, das Goldaguti hingegen ist besser zu sehen, weil es zum Teil schon ein Kulturfolger ist. Eine seltene Begegnung für Naturfreunde in Suriname ist der Baumstachler.
     
  • Nebengelenker:
    Gelegentlich sieht man im offenen Gelände den Großen Ameisenbär oder auch den kleineren Tamandua oder Kleinen Ameisenbär. Letzterer lebt auch in Bäumen, nicht wie der Große Ameisenbär nur auf dem Boden. Selten sieht man hingegen den Zwergameisenbären, weil er auch nachtaktiv ist.
     
    Regelmäßig darf man wie in Costa Rica mit beiden Faultierarten (Zweifinger- und Dreifinger-) rechnen. Sie genießen die Nähe von Siedlungen und menschliche Nähe, weil der Feindruck hier geringer ist. Daneben gibt es aus dieser Familie das Riesengürteltier und das Langnasengürteltier. Meist sieht man sie einzeln und in der Dämmerung.
     
  • Fledermäuse:
    Die größte Familie der Säuger (50% aller Arten) sind nun mal sehr nächtlich und zumeist auch fliegend unterwegs, daher sind sie kaum planbar zu sehen. Mit geeigneten Detektoren für spezialisierte Batman-Fans ist Suriname jedoch sicher ein Eldorado.
    abgottschlange-arenal-kopfconnyroland.jpeghttps://die-naturreise.de/sites/default/files/pictures/lib1/abgottschlange-arenal-kopfconnyroland.jpegConny und RolandConny und Roland
    Abgott Schlange 

     
  • Reptilien und Amphibien:
    Aus dieser Gruppe möchte ich nur einige Tiere herausheben, die regelmäßig das besondere Interesse der Besucher tropischer Regenwaldgebiete wecken. Pfeilgiftfrösche oder Dendrobaten kommen in vielen Arten vor und sind nahezu auf jedem Regenwaldspaziergang zu finden. Neben den bekannten Meeresschildkröten an der Küste gibt es im Binnenland die bemerkenswerte Fransenschildkröte. Spektakulär sind Schwarzer Kaiman mit 5 Metern oder auch die kleineren Brillenkaimane. Daneben, unter den Panzerechsen, gibt es noch den Keilkopf-Glattstirnkaiman und den Winzling Brauen-Glattstirnkaiman. Unter den Echsen trifft man häufig auf Grüne Leguane und verschiedene Gecko-Arten, auch in den Behausungen. Typische Vertreter der Schlangen für Lateinamerika wie verschiedene Lanzenottern, Buschmeister, Klapperschlangen, Korallenschlangen, Baumboas und Anakonda sind eher sporadisch zu sehen, meist wenn ein heimischer Guide einen Ruheplatz kennt oder als Zufallssichtung auf der Straße oder dem Weg.
      
  • Vögel in Suriname:

Wie oben angedeutet, bietet Suriname (Niederländisch Guayana) für Naturfreunde die besten Möglichkeiten. Nachfolgend die Birds (720 Arten) von größerem Interesse, herausstechende Arten und Familien.

Also Familien und Arten, welche aus meiner Sicht als Ornithologischer Reiseleiter (Costa Rica, Niederlande und Spanien) Erwähnung finden sollten. 

Entenvögel: Neben den weitverbreiteten Witwen- und Rotschnabelpfeifgänsen gibt es auch noch die Orinokogans. Kurios ist auch die Maskenruderente.

 

Binsenrallen: Eben genau sie...die Zwergbinsenralle.

„Seevögel“: Sturmvögel, Wellenläufer, Tropikvögel und Tölpel wird man nur auf der See erspähen. Nur der Fregattvögel zeigt sich regelmäßig auch an der Küste, sowie der Braune Pelikan.

 

Möwenverwandte: Hier sieht man an der Küste häufig die Aztekenmöwe und Lachsee-, Königssee- und Flussseeschwalbe. Im Binnenland ist die Amazonasseeschwalbe, Großschnabelseeschwalbe präsent. Zudem im Binnenland auch der Amerikanische Scherenschnabel.

 

Limikolen: Kiebitzregenpfeifer als Wintergast und Prärie-Goldregenpfeifer auf dem Zug an den Küsten.

Der Cayennekiebitz und der Schlankschnabelregenpfeifer im Binnenland.

Rotstirnblatthühnchen sind allgegenwärtig.

Weitere Wintergäste (Küste) sind Regenbrachvogel, Steinwälzer, Knutt, und Sanderling.

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Rotstirnblatthühnchen  

 

Binnenlandwintergäste weiter Drosseluferläufer, Einsiedlerwasserläufer, Tüpfelgelbschenkel und Gelbschenkel.

 

Flamingos: Der Kubaflamingo an einzelnen Stellen an der Küste (Westen).

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Brauner Pelikan 

 

Störche: Drei ganzjährige Arten, nämlich Maguari-, Jabiru- und Waldstorch. 

 

Reiher und Ibisse: u a Zickzackreiher, Mamorreiher, Speerreiher, Kappenreiher, Kahnschnabel, Krabbenreiher, Scharlachsichler, Grünibis, Weißhalsibis und Rosalöffler.

 

Rallenkraniche: Der Rallenkranich (Familie mit nur einer Art)

 

Trompetervögel: Grauflügel-Trompetervogel

 

Rallen: U a Goldschnabel-Sumpfhuhn, Braunkappenralle, Azursultanshuhn, Amazonienralle, Rothalsralle und Amazonasralle. Arten wie Cayenneralle oder Zwergsultanshuhn muss ich nicht extra erwähnen. 

 

Sonnenrallen: Die Sonnenralle.

 

Tinamus: U a Groß-, Grau-, Braun-, und Rotbrusttinamu.

 

Hokkoverwandte: u a Marail-, Blaukehl- und Glattschnabelhokko.

 

Hühnervögel: Eigentlich nur die Marmorwachtel.

Tauben: Erwähnenswert sind Schuppenbauch-, Wein-, Sperlings-, Berg- oder Rotachseltaube.

 

Greifvögel: U a Königsgeier, Waldgelbkopfgeier, Perlaar, Langschnabelweih, Schwalbenweih, Harpyie, Tyrannenadler, Elsteradler, Fischbussard, Rotbrust-Zahnhabicht, Graubauchhabicht, Stelzenbussard oder Zügelbussard sind nur einige Beispiele. Wobei ich hier wieder Greife mit großem Verbreitungsgebiet oder die von großer Häufigkeit sind, gar nicht erwähnen möchte. 

 

Falken: Highlights sind hier Kappenwaldfalke, Graurücken-Waldfalke, Zweibinden-Waldfalke, Rotkehlkarakara, Aplomadofalke oder Rotbrustfalke.

Eulen: Tropenkreischeule, Watsonkreischeule, Haubenkauz, Sprenkelkauz, Zebrakauz und Schreieule. [img.14]
 

Tagschläfer und Fettschwalme: Riesentagschläfer und Klagetagschläfer. Der Fettschwalm nur selten.

 

Nachtschwalben: U a Weißbauch-Nachtschwalbe, Bändernachtschwalbe, Trauernachtschwalbe, Parauquenachtschwalbe und die Staffelschwanz-Nachtschwalbe.

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Aztekenmöwen 

 

Kolibris: Mehr als 30 Arten. Beispiele möchte ich hier nicht aufzählen, da die Artnamen ohnehin meist nur für Kolibriliebhaber von Bedeutung sind. Angemerkt sei, dass die Bestimmung wegen Geschlechtsdimorphismus und Schillerfarben nicht ganz einfach ist.

 

Segler: U a gibt es im Lande Suriname Halsbandsegler, Dornensegler, Chapmansegler, Stutzschwanzsegler, Kleinschwalbensegler und Gabelschwanzsegler.

 

Schwalben: Erwähnen möchte ich Halsbandschwalbe, Weißhosenschwalbe, Weißbandschwalbe und Cayenneschwalbe.

 

Hoatzine: Im Nordwesten des Landes lebt der Hoatzin.

 

Kuckucke: Unter anderem Streifenkuckuck, Rötelkuckuck, Schwarzbauchkuckuck, Dunkelschnabelkuckuck und Perlbrustkuckuck.

 

Papageien: Bunte Krummschnäbler von besonderem „Rang“ sind Siebenfarbenpapagei, Purpurschwanzpapagei, Braunkinnsittich, Kappenpapagei, Veilchenpapagei, Goldmaskenamazone, Grünbürzel-Sperlingspapagei, Grünzügelpapagei, Fächerpapagei, Rotzügelsittich, Rotbauchara, Gelbbrustara, Grünflügelara und Zwergara.

 

Trogone: Schwarzschwanztrogon, Grünmanteltrogon, Schwarzkehltrogon, Jungferntrogon und, weil die Sammlung dann vollständig ist, auch der Veilchentrogon.

 

Die Eisvögel sind ja zumeist in ihren Arten über den Doppelkontinent verbreitet. Keine Art kommt nur in Suriname vor. Somit finden sie Rotbrustfischer, Amazonasfischer (unser Maskottchen), Erzfischer, Grünfischer und Zweifarbenfischer.

 

Faul- und Glanzvögel (gehören wie die Eisvögel zu den Racken): Der Guyanasfaulvogel ist der Faulvogel mit dem lokalsten Verbreitungsgebiet. Besonders hübsch sind dann noch Halsband-Faulvogel, Schwalbenfaulvogel, Riesenglanzvogel und Paradiesglanzvogel. Die übrigen Arten unterschlage ich. 

  

Sägeracken (Motmots): Hier nur eine Art, der Amazonasmotmot.

 

Bartvögel und Tukane (Verwandtschaft Spechte): 8 Arten u a Tupfenbartvogel, Grünarassari, Pfefferarassari, Weißbrusttukan und der leuchtende Dottertukan. 

 

Spechte: Ca. 20 Arten. Weißspecht, Gelbbrauenspecht, Rothalsspecht, Strohspecht, Bronzespecht und Tüpfelbrustspecht finde ich besonders interessant.

  

Krähenverwandte: Nur eine Art, der Cayenneblaurabe!

 

Laubwender und Erdhacker: Eine exotische, unscheinbare Familie mit zwei bis drei Arten in Suriname.

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Jagirustorch mit Aal 

Baumsteigerartige: Sie fallen dem Beobachter eher ins Auge da sie fast allesamt ihrem Namen Ehre machen und die Baumstämme hinaufsteigen. Etwa 16-18 Arten, zumeist in braun und grau, mal gestrichelt oder getupft. Schwer zu unterscheiden, da sie oft unstet im Halbdunkel unterwegs sind. Besonders ist der Dunkelsensenbaumsteiger mit seinem gebogenen Schnabel.

 

Töpfervögelartige: 18-20 Arten in Suriname. Halten sich ebenfalls zumeist im Halbdunkel des Waldes auf und sind immer in Bewegung. Ihre Farben sind zumeist auch Braun und Grau. 

Ihre Namen sagen oft etwas über ihr Verhalten und Lebensraum und so werden sie als Riedschlüpfer, Dickichtschlüpfer, Baumspäher oder Palmsteiger bezeichnet. 

 

Ameisenvögel: Auch sie sind quirlige Waldbewohner und oft in den unteren düsteren Bereichen unterwegs. Über 40 Arten! XY-Ameisenvogel, XY-Ameisenwächter, XY-Ameisenschnäpper, XY-Ameisenschlüpfer, XY-Ameisenwürger oder XY-Ameisenfänger sind ihre lustigen Namen. 

 

Ameisendrosseln: Eine eigene Familie mit zwei Arten. Rostkappen-Ameisendrossel und Graubrust-Ameisendrossel.

 

Antpittas und Mückenfresser: Kurzschwänzige, drosselähnliche und heimliche Bodenbewohner. Vier Arten und mein Favorit ist die Bartameisenpitta, da ich sie schon oft beobachtet habe.

 

Schmuckvögel: Eine farbenfrohe Familie mit hochattraktiven Arten wie Blutkotinga, Tiefland-Felsenhahn (Cock of the Rock), Türkiskotinga, Purpurlatzkotinga oder Nackthalskotinga. Zumeist in den oberen Baumetagen unterwegs und überdrosselgroß. Ungefähr 10 Arten in Suriname. 

 

Schnurrvögel: Kleine, kompakte, kurzschwänzige und oft bunte Vögel der unteren bis mittleren Baumetagen. Oft hört man den englischen Namen Manakin, im Deutschen werden sie als XY- Pipra bezeichnet. Ca. 10 Arten u a Prachtpipra, Weißstirnpipra oder Rothaubenpipra.

  

Bekarden, Flammenkopfbekarden sowie Verwandte: Zum Teil schnäpperähnlich oder von drosselgestalt. Oft kräftiger Kopf und Schnabel. Sie halten sich zumeist in mittleren bis oberen Etagen auf. Etwa 15 Arten wie Schwarznackenbekarde (Titira), Kappenbekarde, Gelbrustbekarde oder die spezielle Kronenbekarde.

 

Tyrannen

(auch Olivtyrannen, Kleintyrannen, Schnäppertyrannen, Königstyrannen und Verwandte): Etwa 80 Arten in Suriname. Um hier etwas Übersicht zu bekommen, beschreibe ich nachfolgend einige „Gruppen“ innerhalb der großen Familie. 

Spatelschnabel- und Pipratyrannen sind recht klein (Meisengroß), gelbgrün und typische Ansitzjäger.

Laubtyrannen ebenso in Färbung, Größe und Verhalten.

Zwergtyrannen und Todityrannen sind noch kleiner und zum Teil kurzschwänzig und kompakt. Zumeist aber von schnäpperform. 

Breitschnabeltyrannen haben eben einen kurzen, breiten Schnabel, sind aber ebenso gelbgrünbraun gefärbt und meisengroß. 

Etwa 8 Arten werden als Olivtyrannen bezeichnet. Sie machen mit ihrer Färbung die Aufgabe einer Bestimmung nicht einfach. Ihre Größe beträgt etwa die einer Kohlmeise.

Zirka 6-8 Arten heißen XY-Schnäpper- oder Strauchtyrann. Sie weisen ebenfalls keine herausragenden Merkmale auf und sind oft nicht einfach zu bestimmen. Vorteil ist noch dabei ihre bevorzugte Jagdmethode, das Ansitzen. Da hat der Beobachter die Chance auf ein Foto.

Farblich Ausnahme ist unter den Tyrannen sicher der Rubintyrann, ganz in feuerrot mit dunklen Flügeldecken. Aber auch die Wassertyrannen in Schwarzweiß fallen auf. 

Oder auch der Weißkappen-Schleppentyrann mit seinen langen Schwanzfedern.

Zimtattilatyrann und Gelbbürzel-Attilatyrann sind fast singdrosselgroß.

Schopftyrannen stellen oftmals ihre Kopffedern helmartig auf. Ihre Färbung und Größe ist aber ebenfalls eher schlicht: Grau, Grün und Gelb.

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Rosa Löffler im Anflug 

Maskentyrannen sind leichter von den übrigen Tyrannen zu unterscheiden. Fast alle weisen eine markante Maske in schwarz und über das Auge hinweg auf. Viele sind rechte Kulturfolger und Schreihälse. Ihre Größen reichen von Meise bis Drossel und ihr Brustgefieder leuchtet meist in Gelb. Maskentyrannen haben oft ein großes Verbreitungsgebiet und so sind z B der Schwefelmaskentyrann oder der Rotscheitel- Maskentyrann einige der häufigsten Vögel Lateinamerikas. 

Zuletzt nun, um hier etwas unfachmännisch etwas Ordnung zu bekommen, die Königstyrannen. Sie haben keine Maske und halten sich wieder in Grau und Gelb, von der Größe her wie eine Singdrossel oder auch kleiner. Der Trauerkönigstyrann (Tropical Kingbird) ist sicher ebenfalls einer der sehr häufigen Vögel in offenen Landschaften Amerikas. Exotisch in dieser Gruppe wirkt der Gabelschwanz-Königstyrann. 

Spottdrossel: Ebenfalls weit verbreitet und mit nur einer Art vertreten, der Tropenspottdrossel.

Drosseln: 8-10 Arten von eben typischer drosselgestalt. Weil sie gute Sänger sind, werden manche als Musendrosseln bezeichnet. Ihr Leben spielt sich oft auf dem Boden ab, aber sie suchen auch im Geäst und oberen Etagen nach Früchten.

Zaunkönige: Etwa 8 Arten auf dem Gebiet Surinames. Alle von typischer zaunköniggestalt, die wir von unserem heimischen Zaunkönig kennen. Auch das Verhalten, unstet und wuselig im Unterholz ist ähnlich. Dazu sind sie aber strukturreicher, oft mit schwarz-weiß Strichelung gezeichnet. 

Mückenfänger: Nur wenige Arten, etwa 4. Meisengroß, zumeist in Schwarzweiß gehalten, sind sie eifrig auf der Jagd nach Insekten. Schlanke Gestalt und Schnabel sind Kennzeichen. 

 

Vireos: Sie machen dem Orni nicht unbedingt Spaß bei der Bestimmung. Alle haben das Merkmal, dass sie Keines haben. Halten sich in Grau-Gelb-Grün und sind etwa schnäppergroß bis etwas darüber. In Suriname hat es ca. 8 Arten.

 

Waldsänger: 8-10 Arten von ähnlicher Gestalt und Färbung wie auch Verhalten wie unsere Laubsänger. Oft Wintergäste aus Nordamerika. Besonders hübsch sind Rotschwanz-Waldsänger oder Elfenwaldsänger. 

 

Neuweltammern: Zwei Vertreter, die Wachtelammer und die Schwarzring-Buschammer.

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Schwalbenweih 

Sperlinge: Haussperling.

 

Finkenverwandte:

Etwa 10 Arten, die als Organisten bezeichnet werden, sind besonders auffällig. Meist kleiner, kompakter als Buchfink und von zumeist gelber und dunkelblauer Färbung. Aber immer mit kräftigem Körnerfresserschnabel. Die Geschlechter sind unterschiedlich gefärbt.

 

Kardinäle:

Einige kommen in vornehmen Rot daher. Alle sind kräftige Finken, Buchfink bis Drosselgroß. Mit starkem Schnabel. Etwa 5 Arten. Z B Zinnoberkardinal, als Wintergast der Sommerkardinal, der untypisch gefärbte Gelbbauchkardinal und der hübsche Schwarzkopfkardinal. 

 

Tangaren:

Eine attraktive und auch amerikanische Familie! Viele haben etwas finkengestalt und die Systematiker sind sich auch ständig in den Haaren, ob da nicht etwas anders einsortiert werden muss. Die Genetiker gerade stellen uns Normal-Ornithologen damit oft auf eine harte Probe. Die Bestimmungsbücher sind somit dynamisch.

Es handelt sich um ca. 40-50 Arten in Suriname. Viele sind auch in einigen anderen Ländern Zuhause. Bei dieser Fülle fällt es nicht leicht, besondere Arten zu erwähnen. Und so beschränke ich mich auf die Nennung einiger besonders hübscher Vögel wie Isabelltangare, Türkistangare, Siebenfarbentangare, Rötelkopftangare, Gelbbürzeltangare und natürlich die spitzschnäbeligeren Naschvögel. Zu den Tangaren zählen aber auch eine Gruppe von kleinere, mit kräftigen Schnäbeln ausgestattete Vögel, nämlich die Spelzer (Pfäffchen). Sowie die kräftigeren und größeren Saltatoren.  

 

Stärlingstangaren: Sind nur mit einer Art vertreten, der Rotschnabel-Stärlingstangare.

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Hoatzin oder Stinkvogel 

 

Stärlinge: Wie der Name es sagt, sind sie starenähnlich und ebenso groß oder etwas größer. Aber viel farbenfroher und variabler. Der Rotbruststärling ist ein Beispiel. Zu dieser Familie gehören auch die oft lautstarken und sehr exotisch wirkenden Stirnvögel, Trupiale, Grackeln und Kassiken. Krähenstirnvogel, Gelbbürzelkassike, Orangebrusttrupial oder der parasitäre Riesenkuhstärling. 

Der Autor

Stephan Martens

Die Natur ist meine Leidenschaft. Und mein Traumberuf seit rund 20 Jahren Reiseleiter: Genauer gesagt bin ich Naturreiseleiter und leite auch Ornithologische Touren. Ökologische Zusammenhänge und die anthropogenen Auswirkungen finde ich spannend. Mit Gästen Naturbegeisterung teilen, das gefällt mir.

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